Fährtenarbeit

Warum Fährtenarbeit mit dem Hund?

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Ein Hund braucht Beschäftigung. Er braucht eine Aufgabe, die ihm Spaß macht und seine Lebensqualität steigert. Stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten keine Aufgaben -nichts, womit Sie sich beschäftigen könnten. Ihr  Leben wäre doch ziemlich langweilig und Sie würden missmutig, unwillig oder aggressiv.

Hunden geht es da nicht anders!

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Leider kursieren immer noch Gerüchte, dass nicht alle Hunderassen für die Fährtenarbeit geeignet sind und dass Hunde, die in dieser Richtung ausgebildet werden, zum Wildern neigen. Diese Auffassung ist falsch.

Grundsätzlich können alle Hunde zum Fährtenhund ausgebildet werden.

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Das Alter des Hundes ist dabei nicht sehr wichtig, doch auch hier gilt: "Früh übt sich." So kann man schon mit einem Hund im Alter von 2-3 Monaten mit der Fährtenarbeit beginnen. Aber auch älteren Hunden kann diese Fähigkeit immer noch antrainiert werden. Die Fährtenarbeit ist ein Hundesport für jung und alt und : sie ist reine Fleißarbeit. In jedem Fall ist Fährtenhundausbildung ein sehr zeitaufwendiges Hobby. Je nach Veranlagung und Vorhaben kann man entweder täglich üben oder auch nur 2-3 Mal wöchentlich.

Es lohnt sich aber und macht ungeheuren Spaß

Wie sucht der Hund eine Fährte?

Der Hochwindsucher:
Dieser Hund interessiert sich weniger für die Gerüche am Boden, als vielmehr für die Gerüche, die in der Luft schweben. Er sucht nach der Geruchsquelle und folgt dabei mit erhobenen Kopf der "Luftfährte". Dieses Bild hat jeder von uns schon einmal gesehen - wenn dem Hund ein Geruch in die Nase kommt, er diesen schnuppernd aufnimmt und folgt.

Der Spürhund:

Er richtet sich nach den Hautduftstoffen von Lebewesen, die sich entlang einer Spur und bis ca. 60cm über dem Boden befinden. Deshalb sucht er mehr mit halb hoher Nase. Dieser Typ Hund ist nicht "Spurentreu". um eine Fährte zu verfolgen pendelt er häufig. kürzt ab, überschießt leicht Richtungsänderungen. Teilweise bewegt er sich auch deutlich versetzt zur eigenen Spur.

Der Fährtenhund:
Er orientiert sich vorwiegend anhand der Bodenverletzung, die durch Fußabdrücke erzeugt werden. Dieser Hundetyp folgt mit tiefer Nase dem jeweiligen Eigengeruch der Fährte. Er ist für unsere Zwecke am besten geeignet, denn er ist Spurentreu und lässt sich auch durch Wind und Wetter nur wenig beeinflussen.

Welche Gerüche gibt es?

 

1. Individualgeruch:

Wenn jemand eine Fährte legt, werden hierdurch bestimmte Gerüche freigesetzt. Das können z.B Schweiß, Parfüm, Kleidergeruch. Zigarettengeruch etc. sein. Also alles Gerüche, die von der Person selbst ausgehen, man nennt diese Gerüche den Individualgeruch. Nachteil dieses Geruchs ist eindeutig, das er in der Regel bis ca. 60 cm über den Boden schwebt und deshalb vom Wind leicht weggetragen werden kann. Selbst an windstillen tagen hält sich dieser Geruch nicht länger als ca. 30 Minuten in der Luft.

2. Bodenverletzung:

Die Bodenverletzung findet statt, sobald eine Fährte gelegt ist. Durch Fußabdrücke wird jeder Boden in verschiedener Weise verändert, verletzt. Es gibt die Gerüche, die durch die Veränderung der Erdkruste (z.B blanker Acker) freigesetzt werden, dann den Geruch von verletzten Pflanzen (acker mit Saat, Wiesen etc.) und zu guter letzt haben wir dort noch die Mikroorganismen, welche durch den Fußabdruck zerdrückt werden. Die Gerüche, die über die Bodenverletzung entstehen, bleiben für den Hund am längsten erhalten. Je nach Witterung können sie sich sogar über mehrere Tage halten.
Eine mit Gummistiefeln gelegte Fährte kann kaum menschlichen Geruch annehmen, und so können nur geringe Mengen an Duftstoffen auf den Boden gelangen.

Der Aufbau der Fährtenarbeit sollte deshalb so erfolgen, dass der Hund sich in erster Linie an dem Geruchsfeld der Bodenverletzung orientiert und in zweiter Linie an dem Individualgeruch des Fährtenlegers.
Der Hund sollte von Anfang an lernen, eine Fährte ruhig, konzentriert und mit tiefer Nase auszuarbeiten. Dabei sollte er den einmal aufgenommenen Mischgeruch vom Anfang bis zum Ende konsequent verfolgen.
Mit regelmäßiger Übung steigern Sie die Arbeitsfähigkeit des Hundes, seinGeruchsgedächtnis und das UNterscheidungsvermögen.

Gute Fährte - der halbe Erfolg

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Fährtenhund
Schlecht geschnüffelt - hoch geguckt,
eine kleine Maus verschluckt,
einmal leider "Platz" vergessen,
Gänseblümchen aufgefressen,
fand den Ort nicht, wo gewinkelt,
mehrfach in die Spur gepinkelt,
Hundeführer schlimm genarrt,
zweites Suchobjekt verscharrt,
zwölf Kartoffeln fein sortiert,
toten maulwurf exhumiert,
Fährtenleinen durchgekaut,
hinter Hasen abgetaucht,
Ich war der beste Hund von allen,
der Richter sagte "Durchgefallen"

Der Lern- und Leistungserfolg des Hundes in der Fährtenarbeit hängt unter anderem auch davon ab, wie gut die Fährte gelegt wurde.
Hierfür ein Beispiel: Durch unaufmerksames Fährtenlegen erkenntder Hundeführer oft nicht mehr den genauen Fährtenverlauf. Dies hat zur Folge, dass z.B der Hundeführer seinen Hund nicht auf, sondern neben der Fährte lobt bzw. ihn nicht neben, sondern auf der Fährte straft. Wiederholt sich dieser Vorgang noch einige Male, dann wird der Hund sehr bald anfangen beim Suchen zu "lügen", denn er ist frustriert und weiß nicht, was der Hundeführer eigentlich von ihm will. Eine gefährliche Fährtenfalle ist zugeschnappt und der Aufbau wird ein Misserfolg.
Verhindern können wir ein solches, später oft nicht mehr korrigierbares Fehlverhalten aber nur, wenn wir einen guten und sicheren Fährtenleger haben.

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